Die Bundesregierung dringt auf eine international abgestimmte Strategie zur Bankenregulierung. Die Weichen soll eine G-20-Konferenz in Berlin stellen, zu der Finanzminister Wolfgang Schäuble im Mai Vertreter der Industrie- und Schwellenländer (G-20) einlädt. Die jüngsten Vorschläge von US-Präsident Barack Obama zur Beteiligung der Geldinstitute an den Kosten der Finanzkrise, begrüßte der CDU-Politiker in der "Welt am Sonntag". Damit hätten sich die Chancen auf internationale Vereinbarungen verbessert.

"Wichtig ist, dass wir international jetzt nicht in unserem Bemühen um eine bessere Regulierung nachlassen", sagte Schäuble. Um diesen Prozess zu unterstützen, werde er vor dem nächsten G-20-Gipfel zu einer hochrangigen Konferenz einladen. Dem "Spiegel" zufolge sollen Finanzminister, Notenbanker und Wissenschaftler eingeladen werden. Dort wollten Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Teilnehmer darauf einschwören, die strengere Aufsicht über Banken gemeinsam anzugehen. Die Regierung plant ein auf Banken zugeschnittenes Insolvenzrecht.

Im G-20-Kreis wird intensiv nach Wegen gesucht, die Banken an den Kosten ihrer Rettung mit Steuergeldern zu beteiligen. Zudem wollen sich die Regierungen nicht mehr zur Rettung von Instituten zwingen lassen, deren Zusammenbruch das Weltfinanzsystem und damit die gesamte Wirtschaft gefährden würde. Obama will deshalb Investment- und Geschäftsbanken wieder trennen und unter anderem den Eigenhandel der Institute auf eigene Rechnung beschneiden.