Hamburg. Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg & CO blickt auf ein "sehr erfreuliches" Jahr 2009 zurück. Wahrscheinlich werde man das Ergebnis des Vorjahres übertroffen haben, sagte Christian Olearius, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, auf dem Neujahrsempfang des Bankhauses. "So etwas ist in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit."

Allerdings habe sich M.M. Warburg auch zuvor nicht an der Jagd auf immer höhere Kapitalrenditen beteiligt. "Das Prinzip der Risikovermeidung muss über dem Renditestreben stehen", sagte Olearius. Im Privatkundengeschäft habe man rund eine Milliarde Euro an verwaltetem Vermögen hinzugewonnen.

Durch den Verkauf des Wettbewerbers Sal. Oppenheim an die Deutsche Bank sei M.M. Warburg zum größten Privatbankhaus Deutschlands aufgestiegen. Doch sei Größe kein Wert an sich, sagte Olearius mit Blick auf den erklärten Expansionskurs des Hauses, das im Verbund inzwischen 2000 Beschäftigte hat: "Wir wollen eine gewisse Größenordnung nicht überschreiten." Dennoch arbeite man für die nächste Zeit an einer "sinnvollen Ergänzung" des Geschäfts.

Für 2010 erwartet Carsten Klude, Chefvolkswirt der Bank, zunächst weiter steigende Aktienkurse. Bis zur Jahresmitte werde der Deutsche Aktienindex voraussichtlich auf bis zu 6500 Punkte zulegen. Zum Jahresende aber werde er sich wieder in Richtung der Marke von 6000 Zählern abschwächen.

Diese Einschätzung spiegelt die Konjunkturprognose Kludes wieder: Er geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr zwar um 2,3 Prozent und damit vergleichsweise stark wächst. Nach dem Auslaufen der umfangreichen staatlichen Hilfen werde das Wachstum im nächsten Jahr aber auf 1,2 Prozent zurückfallen.