Hamburg. Die angeschlagene HSH Nordbank hat ihre umstrittenen Omega-Geschäfte aufgelöst. Damit kann die Bank noch Einnahmen aus einem Geschäft verbuchen, für das 500 Millionen Euro abgeschrieben wurden. Finanzkreise gehen davon aus, dass sich die Verluste halbiert haben. "Mit der Auflösung von Omega 52 und 55 nutzt die HSH Nordbank die jüngste Erholung an den Kredit- und Kapitalmärkten und setzt den Abbau des Credit Investment Portfolios fort", teilte die Bank am Freitag mit. Über den Preis für die Auflösung sei Stillschweigen vereinbart worden.

Omega ist die Bezeichnung für jene Geschäfte, bei der zwei Zweckgesellschaften 600 Millionen Euro an Krediten zur Verfügung gestellt wurden, die diese in strukturierte Wertpapiere investierten. Die Abschreibung hatte zur Beinahe-Pleite der Bank beigetragen und den damaligen HSH-Chef Hans Berger den Job gekostet.

Unterdessen haben die von dem Finanzinvestor JC Flowers für die Beteiligung an der HSH Nordbank gegründeten Investmentgesellschaften ("Trusts") Insolvenz angemeldet. Die neun Gesellschaften haben Gerichtsunterlagen zufolge ausstehende Schulden von 383 Millionen Euro. Der Finanzchef von JC Flowers, Daniel Katsikas, erklärte, die Insolvenz werde den Trusts Luft verschaffen, um eine Umschuldung auszuhandeln. Gleichzeitig soll so die Zwangsversteigerung der HSH-Aktienpakete verhindert werden.

Die neun Gesellschaften wurden 2006 gegründet, um für 1,25 Milliarden Euro 26 Prozent an der HSH Nordbank zu erwerben. Nachdem Hamburg und Schleswig-Holstein der Landesbank Kapital zugeschossen haben, schrumpfte Flowers Anteil an der Bank auf 9,2 Prozent.