Hamburg. Schon 7,5 Millionen Deutsche spielen auf ihren Mobiltelefonen. Jeder Dritte ist bereit, dafür zu zahlen, was der Spieleindustrie im Jahr 2009 insgesamt 140 Millionen Euro einbrachte, die übrigen nutzen kostenlose Inhalte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Branchendienstes Gamesindustry.com zusammen mit den Marktforschern von TNS. Demnach gaben jedoch nur 42 Prozent der zahlungswilligen Spieler im Schnitt mehr als fünf Euro im Monat dafür aus.

Der Umfrage zufolge stellt die Gruppe der 13- bis 19-Jährigen 34 Prozent aller zahlenden Handy-Spieler, weitere 30 Prozent kommen aus der Altersgruppe der 20- bis 34-Jährigen. Besonders beliebt seien Gedächtnistrainings sowie Strategie-, Sport- und Abenteuerspiele. Fast zwei Drittel der zahlenden Spielenutzer gehen einem Vollzeitjob nach und ein Drittel von ihnen ist verheiratet.

Auffällig ist die Verteilung der benutzten Geräteanbieter: Während Smartphones des asiatischen Herstellers HTC nur fünf Prozent aller Handys in Deutschland ausmachen, auf denen gespielt wird, haben 71 Prozent der Nutzer dieser Marke für die Spiele bezahlt. Ähnliches gilt für das iPhone von Apple, das zwar nur sechs Prozent aller Handy-Spieler nutzen, dafür geben aber 63 Prozent der Nutzer Geld für die Spiele aus. Gerade das Apple-Gerät hat offenbar große Bedeutung für das Wachstum der Branche. Peter Warmann, Geschäftsführer von Gamesindustry.com, sagt: "Die Umwandlung von nicht zahlenden zu zahlenden Nutzern beruht darauf, dass die großen Spieleanbieter hauptsächlich Games für das iPhone konzipieren."

Auch für Hamburg hat die Handyspiele-Industrie zunehmende Bedeutung. Gut 20 Unternehmen in der Hansestadt sind nach Angaben des Branchennetzwerks Gamecity Hamburg in diesem Bereich tätig. Dies sind unter anderem die Firmen MobileBits, KrassGames, Fishlabs und Phi Mobile Media Services sowie als Vertriebsspezialist die Arvato Mobile, die Anfang 2009 von Bertelsmann an arabische Investoren verkauft wurde.