Hamburg. Das Hamburger Privatbankhaus Berenberg will sein gerade erst im Juni 2009 gegründetes Emissionshaus abgeben. Die Bank hat nach eigenen Angaben die Geschäftsanteile an der Berenberg Invest AG an einen Treuhänder mit dem Auftrag übergeben, das Unternehmen für einen Verkauf vorzubereiten. "Da die Gesellschaft mit dem Vertrieb von Fonds noch nicht begonnen hat und das Geschäftsmodell eines Emissionshauses nicht zu den Kernkompetenzen der Bank gehört, wird der Aufbau eines Fondsinitiators durch Berenberg nicht weiter verfolgt", teilt die Bank mit. Die Tochtergesellschaft hat rund 20 Beschäftigte.

Offensichtlich will Berenberg mit diesem Schritt einen Imageschaden abwenden: Kurz vor Weihnachten war die Banktochter von etwa 50 Ermittlern der Staatsanwaltschaft Hamburg durchsucht worden. Denn es besteht der Verdacht, dass zwei Vorstände der Berenberg Invest Betriebsgeheimnisse ihres vorherigen Arbeitgebers, der Wölbern Invest, mitgenommen haben.

Angesichts dieser Vorwürfe werde der Treuhänder vor einem Verkauf prüfen und sicherstellen, dass Berenberg Invest keine Geschäftsgeheimnisse von Dritten verwendet, teilte Berenberg mit.