Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS droht aus finanziellen Gründen bei einem weiteren Rüstungsprojekt mit dem Ausstieg. Wenn sich Deutschland, Frankreich und Spanien bis zum Sommer nicht auf eine verbindliche Zusage zur Bestellung des unbemannten Aufklärungsflugzeugs Talarion einigten, "müssen wir das Projekt einfrieren", sagte EADS-Rüstungsvorstand Stefan Zoller der "Financial Times Deutschland". EADS werde den Talarion bis Sommer noch auf eigene Kosten weiterentwickeln, danach brauche der Konzern aber feste Zusagen. Den Angaben zufolge würde die Entwicklung die drei Staaten zusammen 1,5 Milliarden Euro kosten, einschließlich der Beschaffung von 45 Modellen beliefe sich die Summe auf 2,9 Milliarden Euro. Bislang investierten die Länder 60 Millionen Euro in Talarion. Die Auslieferung könne frühestens 2016 erfolgen.

Beim Militärtransporter A400M verlangt EADS eine Beteiligung der europäischen Besteller an den Mehrkosten in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Andernfalls müsse das Programm beendet werden, hatte der Konzern erklärt. Diese Woche wollen beide Seiten über eine Lösung des Konflikts beraten.