Hamburg. Edeka hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Adolf Scheck aus dem badischen Achern sei Nachfolger von Peter Simmel, teilte das Unternehmen gestern in Hamburg mit. Gegen Simmel laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen des Verdachts illegaler Bespitzelung sowie möglichen Sozialversicherungsbetrugs. Simmel hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Die genossenschaftlich organisierte Edeka-Gruppe ist mit einem Umsatz von mehr als 30 Milliarden Euro der größte deutsche Lebensmittelhändler.

Der Aufsichtsrat verwies im Zuge der erhobenen Vorwürfe nochmals auf zwei unabhängige Gutachten, die Simmel rehabilitiert hätten. Der Edeka-Kaufmann, der 32 Edeka-Märkte in Sachsen, Thüringen und Bayern mit rund 1000 Beschäftigten betreibt, soll Überstunden mit Warengutscheinen vergütet und so die Sozialkassen geschädigt haben. Simmel hatte das Kontrollgremium des Hamburger Unternehmens seit Juni 2005 geführt und will einfaches Aufsichtsratsmitglied bleiben.