München. Der Skandal um die BayernLB zieht immer weitere Kreise. Auch die Milliardärin Ingrid Flick und der frühere Deutsche-Bahn-Chef Heinz Dürr haben bei dem umstrittenen Verkauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) an die BayernLB 2007 verdient. Beide ließen gestern bestätigen, dass sie 2007 mit Genussscheinen an dem exklusiven Fonds des späteren HGAA-Chefs und Hamburger Vermögensberater Tilo Berlin beteiligt waren. Der Vorstandschef der Flick-Privatstiftung, Jörg-Andreas Lohr, sagte: "Sie hat eine Million investiert. Für Frau Flick war das ein eher bescheidenes Investment." Nach relativ kurzer Zeit habe die Witwe des Milliardärs Friedrich-Karl Flick annähernd 400 000 Euro Gewinn gehabt, eine Rendite von 40 Prozent. Berlins Fonds hatte 2006/2007 über 25 Prozent an der HGAA erworben und wenige Monate später mit sattem Aufschlag an die bayerische Landesbank weiterverkauft.

Die Staatsanwaltschaft in München ermittelt deshalb gegen den damaligen BayernLB-Chef Werner Schmidt und seit der Vernehmung Berlins auch gegen weitere namentlich nicht bekannte Beschuldigte.

Die Heinz Dürr GmbH teilte auf Anfrage mit, sie habe "am 12. Februar Genusscheine an einer Beteiligungsgesellschaft erworben, die in die Hypo Alpe Adria Bank investierte". Die Wachstumschancen der Bank in Südosteuropa seien gut gewesen. Die BayernLB hat mit dem Kauf der HGAA 3,7 Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Im Dezember überließ sie die HGAA für einen Euro der Republik Österreich.