Hamburg. Norddeutschlands Energieversorger E.on Hanse zieht im Streit um seine Gaspreise juristisch erneut den Kürzeren. Ein Amtsrichter in Winsen sprach gestern 70 Urteile, die fast durchgängig gegen E.on Hanse ausfielen. Aus Platzgründen wurde die Sitzung im Kreishaus abgehalten. E.on Hanse will gegen die Urteile Berufung einlegen.

Der Energieversorger hatte Kunden verklagt, die eigenmächtig ihre Rechnungen gekürzt hatten, weil sie mehrere Gaspreiserhöhungen seit Herbst 2004 für nicht rechtmäßig hielten. Der Richter folgte in seinem Spruch einem nicht rechtskräftigem Urteil des Landgerichts Hamburg, in dem die Preisänderungsklausel in den Verträgen für unwirksam erklärt wurden.

Bei den 70 verhandelten Fällen ging es insgesamt um einen Streitwert von rund 70 000 Euro, schätzt Günter Hörmann, Geschäftsführer der Hamburger Verbraucherzentrale. E.on Hanse hat laut Verbraucherzentrale mehrere Tausend Gaskunden auf Zahlung vermeintlich rückständiger Rechnungsbeträge verklagt. Allein beim Amtsgericht Harburg lägen weiter 150 Fälle zur Entscheidung vor.