Stuttgart. Der Vertrag von Daimler-Chef Dieter Zetsche soll laut einem Bericht der "Automobilwoche" um drei Jahre verlängert werden. Dies sei dem Vernehmen nach für Februar geplant. Ein Konzernsprecher sagte, zu solchen Fragen äußere das Unternehmen sich grundsätzlich nicht. Der Aufsichtsrat ist für eine Vertragsverlängerung zuständig. Zetsche ist seit Anfang 2006 Daimler-Vorstandsvorsitzender. Im Laufe desselben Jahres hatte der Aufsichtsrat entschieden, Verträge für Vorstandsmitglieder immer nur noch jeweils für drei Jahre zu verlängern. Zetsches auf fünf Jahre ausgelegter Vertrag läuft Ende 2010 aus. Frühestens ein Jahr vor seinem Ablauf kann der Vertrag verlängert werden. Wann die nächste Aufsichtsratssitzung stattfindet, ist nicht bekannt. Der "Spiegel" hatte berichtet, der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Bischoff wolle Zetsches Vertrag auf der ersten Sitzung des Kontrollgremiums im Jahr 2010 verlängern lassen.

Der "Automobilwoche" zufolge war der frühere Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking zeitweilig als Nachfolger von Zetsche im Gespräch. Demnach habe Daimler-Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm sogar bei Wiedeking nachfragen lassen, ob er sich den Job grundsätzlich vorstellen könne. Hintergrund war die schwierige Lage des Unternehmens in der Branchenkrise und der Streit um die Verlagerung der C-Klasse-Produktion nach Bremen und in die USA. Zwar habe Wiedeking Interesse an dem Job signalisiert. Doch das Thema habe sich erledigt, nachdem Zetsche den Beschäftigten im Mercedes-Werk Sindelfingen eine Arbeitsplatzgarantie gegeben hatte, hieß es.

Am vergangenen Freitag hatte das Automobilunternehmen berichtet, es habe Ende 2009 den verheerenden Absatzeinbruch vom Jahresbeginn abmildern können. Für das Gesamtjahr weist der Konzern mit den Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach einen Absatzrückgang um gut zehn Prozent auf rund 1,129 Millionen Autos aus.