Hamburg. Die weltweite Wirtschaftskrise hat dem Hamburger Hafen schwerer zugesetzt als von vielen Experten erwartet. Nach Informationen des Abendblatts wurden zwischen Januar und November 2009 nur rund 6,45 Millionen Standardcontainer (TEU) verladen - ein Minus von 28,9 Prozent. Damit dürfte es dem Hafen 2009 nicht mehr gelungen sein, die Marke von sieben Millionen TEU zu knacken. Die exakten Dezember-Zahlen liegen noch nicht vor. 2008 hatte der Containerumschlag bei 9,7 Millionen TEU gelegen - schon damals war er wegen eines schwachen Schlussquartals um 1,5 Prozent hinter dem Vorjahrswert geblieben.

Während der Containerumschlag 2009 massiv eingebrochen ist, sieht es bei der Verladung von flüssigen Massengütern wie Rohöl und Mineralölprodukte besser aus. Hier wurden zwar auch Rückgänge verzeichnet, die aber deutlich geringer als bei den Containern ausfielen. Gleiches gilt für den Umschlag von Getreide.

Der Seehafen Rotterdam konnte dagegen im vergangenen Jahr seine europäische Spitzenposition mit 9,8 Millionen TEU halten. Im Vergleich zu Hamburg fiel der Rückgang mit rund zehn Prozent deutlich geringer aus. Gründe sind der hohe Anteil Rotterdams am Umschlag mit Flüssiggütern, die in der Krise noch vergleichsweise gut liefen, und die geringeren Hafenkosten im Nachbarland. Rotterdams Hafenchef Hans Smits hatte erst am Freitag im Abendblatt darauf hingewiesen, dass er die Gebühren für 2010 um effektiv fünf Prozent senken werde.