Hamburg. Die Hamburger Mode- und Handelsgruppe Wolff & Olsen übernimmt den insolventen Damenoberbekleidungshersteller Rosner. Die Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter Michael Jaffé wurde am Freitag geschlossen, sagte Christian Bühring-Uhle, der geschäftsführende Gesellschafter von Wolff & Olsen, dem Abendblatt. "Wir glauben an Rosner und wollen eine Markenfamilie für Mode bilden", so Bühring-Uhle weiter. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Hamburger Familienunternehmen, dessen Wurzeln bis 1901 zurückreichen, sieht den Einstieg als langfristiges Engagement. Beide Firmen werden als eigenständige Unternehmen weitergeführt.

Wolff & Olsen ist vor allem für seine Strickwaren und Pullover bekannt. Rosner dagegen gilt als Spezialist für Damenhosen. Dies ist derzeit der am stärksten wachsende Modebereich. "Beide Firmen haben eine identische Zielgruppe für ihre Textilien, Frauen ab 35", so Bühring-Uhle.

Rosner war durch starke Konkurrenz im Textilbereich aber auch durch die Abkehr vom Kerngeschäft mit Hosen in Schwierigkeiten geraten. Am 12. Oktober 2009 musste Geschäftsführer Holger Philipps einen Insolvenzantrag stellen. Insolvenzverwalter Michael Jaffé hatte jedoch die derzeit im Handel angebotene Frühjahrskollektion dennoch produzieren lassen. "Die Passform stimmt wieder. Die Kollektion für Herbst und Winter 2010 steht jetzt schon unter unserer Regie", so der Wolff-&-Olsen-Chef. Durch die Übernahme werden 62 der insgesamt 118 Arbeitsplätze bei Rosner in Ingolstadt gesichert. Für alle anderen wird für vier Monate eine Transfergesellschaft eingerichtet.

Wolff & Olsen erzielte zuletzt 120 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt 500 Mitarbeiter. Bundesweit wird vor allem an den Einzelhandel beliefert, der die Damenmode auch über Shop-in-Shop-Konzepte anbietet. International geht die Kollektion in 42 Länder.