London. Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímsson hat das Inkrafttreten eines Gesetzes verhindert, das die Entschädigung Hunderttausender ausländischer Kunden der Pleitebank Icesave ermöglicht hätte. Er werde das Gesetz nicht ratifizieren, kündigte Grímsson gestern an. Das Parlament in Reykjavik hatte in der vergangenen Woche den Kompromiss verabschiedet, mit dem sich Island zur schrittweisen Erstattung von 3,8 Milliarden Euro verpflichtete. Betroffen sind mehr als 320 000 Kunden aus Großbritannien und den Niederlanden. Kritikern zufolge würden die Isländer pro Kopf mit 18 000 Dollar Schulden zusätzlich belastet, sollte das Gesetz über die Entschädigung in Kraft treten, oder anders gerechnet: 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.