Bislang ist der deutsche Arbeitsmarkt mit einem blauen Auge davongekommen. Während einige europäische Länder unter größeren Entlassungswellen leiden, lag die Zahl der Arbeitslosen hierzulande trotz größter Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten "nur" um rund 155 000 Menschen höher als 2008. Grund für das "deutsche Jobwunder" ist die intensive Nutzung von Kurzarbeit. Sie hat sich als kluges Instrument im Abschwung bewährt und rund eine Million Betroffene vor dem Abstieg in die Arbeitslosigkeit geschützt.

Dennoch gibt es keinen Grund zum Aufatmen. Von der Weltwirtschaft ist frühestens im zweiten Halbjahr neuer Rückenwind zu erwarten. Bis dahin sollten Bund und Unternehmen trotz klammer Kassen alles daransetzen, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Durchhalten, heißt die Parole. Spätestens wenn die Konjunktur anzieht, sind gute Fachkräfte und treue Mitarbeiter das Fundament, um die sich füllenden Auftragsbücher abzuarbeiten und den Firmen zu neuem Erfolg zu verhelfen.