Köln/Hamburg. Prozente und Rabatte an fast jeder Ecke: In den Innenstädten locken derzeit zahlreiche Geschäfte mit hohen Preisnachlässen an den vielen Kleiderständern. Plakate und Prospekte werben mit "Sale" - unbeeindruckt davon, dass dieser Begriff gerade zum "nervigsten und überflüssigsten Wort des Jahres" gekürt wurde. Einige Händler veranstalteten geradezu einen vorgezogenen Schlussverkauf, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Jürgen Dax, gestern in Köln.

In Hamburg werben die Händler derzeit mit 20- bis 50-prozentigen Nachlässen für Winterware, sagte Ulf Kalkmann vom Hamburger Einzelhandelsverband. Dabei beginne der Schlussverkauf offiziell erst in drei Wochen, am Montag, dem 25. Januar, sagte der Handelsexperte. Ab diesem Stichtag könnten die Kunden mit Rabatten von mehr als 60 Prozent rechnen. "Dann spielt die Rendite keine Rolle mehr, denn die Läger müssen frei werden für die Sommerware", sagte Kalkmann. Allerdings präsentierten die ersten Geschäfte schon jetzt ihre Frühlingsmode.

Wegen der frostigen Temperaturen sei bei richtiger Winterware wie Mänteln oder Anoraks das Beste bereits weg, sagte Dax. "Viele Geschäfte haben sogar schon verzweifelt versucht, Handschuhe, Mützen oder Schals nachzubestellen - das hat es seit Jahren nicht gegeben." Die in dieser Saison besonders angesagten Stricksachen etwa hätten sich in den vergangenen Wochen so gut verkauft, dass gar nicht mehr viel da sei, was reduziert werden könnte. Viele Rabatte bezögen sich daher "auf eher klassische Dinge" wie Hemden, Anzüge oder Blusen.

Besonders Eigenmarkenartikel der Geschäfte seien günstiger zu bekommen - "wahrscheinlich weil die Lieferanten nicht so erfreut sind, wenn ihre Produkte zu früh zu stark reduziert werden", so Dax.