Berlin. Die deutsche Wirtschaft verschläft nach Ansicht von Verbraucherschützer Gerd Billen Chancen auf dem Zukunftsmarkt seniorenfreundlicher Produkte. So profitierten etwa vom Boom der Elektrofahrräder hauptsächlich Produzenten aus anderen Ländern - vor allem aus China, sagte Billen.

Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes kritisierte, dass vor allem der Markt für Unterhaltungselektronik nicht ausreichend auf ältere Kunden eingestellt sei - und das vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Die Zahl derer, die vernünftige Handys und bedienbare Computer nachfragten, nehme immer mehr zu. Dabei gehe es oft um kleine Dinge: "Kann ich die Schrift lesen bei einem Produkt oder in der Gebrauchsanweisung? Ist sie in nachvollziehbarem Deutsch verfasst oder wimmelt es vor Anglizismen?"

Allerdings wollten ältere Menschen in der Regel keine ausgesprochenen Seniorenprodukte, gab Billen zu bedenken. "Niemand möchte stigmatisiert werden, etwa indem man seinem Auto ansieht, dass es nur für Senioren gedacht ist." Die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen müssten allerdings bei jedem Produkt berücksichtigt werden.