München. Im Milliardendebakel um die BayernLB ist nach Bankchef Michael Kemmer auch der langjährige Kontrolleur und Sparkassenpräsident Siegfried Naser abgetreten. Naser werde sein Amt als Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes Ende Januar zur Verfügung stellen, hieß es am Mittwoch. Damit zieht Naser nach massivem Druck die Konsequenzen aus dem Fehlkauf der maroden Bank Hypo Alpe Adria, den er an der Spitze des Verwaltungsrats der BayernLB befürwortet hatte.

Die BayernLB hatte 2007 die Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) für 1,7 Milliarden Euro gekauft und anschließend noch mehr als 1,1 Milliarden Euro Kapital in die Bank gesteckt. Um sich von der Last zu befreien, gab Bayern vor wenigen Tagen die Bank zum symbolischen Preis von einem Euro ab. Insgesamt hat das Desaster die bayerischen Steuerzahler schon mehr als 3,7 Milliarden Euro gekostet.

"Das Engagement der BayernLB bei der Hypo Group Alpe Adria war rückblickend eine fatale Fehlentscheidung", sagte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). Die Probleme werden voraussichtlich auch die bayerischen Sparkassen noch mehr belasten als bisher befürchtet.