Auf den richtigen Dreh kommt es an: Eberhard Kaiser von Deutschlands ältester Sektkellerei Kessler dreht und rüttelt im Gewölbekeller der Esslinger Firma Flaschen, damit sich die Hefe auf dem Kork sammelt. Im Flaschenhals entsteht ein Pfropfen aus Hefe, der anschließend in ein minus 20 Grad Celsius kaltes Bad getaucht wird. In den Kellereien wird die Flasche geöffnet und der Hefe-Eis-Pfropfen schießt heraus.

Für die deutsche Branche war 2009 trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise ein gutes Jahr. In den ersten zehn Monaten wurden 6,7 Prozent mehr Flaschen abgesetzt, für das Gesamtjahr rechnet der Verband Deutscher Sektkellereien mit einem Absatzplus von fünf Prozent. Das wäre das erste Wachstum seit mehreren Jahren. Verbandssprecher Walter Bischof erwartet ein gutes Geschäft zum Jahreswechsel und sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir schauen auf dieses Jahr mit Zufriedenheit."

Die Gründe für das Wachstum des Sektmarkts: Es werde mehr zu Hause gefeiert, deshalb auch mal ein Glas mehr getrunken als in der Kneipe. Es gebe mehr Auswahl bei den Geschmacksrichtungen. Und zudem habe in den oberen Preislagen deutscher Premiumsekt gegenüber Champagner Boden gutgemacht. Da macht sich die Krise vielleicht doch bemerkbar...