Stockholm. Der Autobauer BAIC nutzt wie andere chinesische Hersteller die Krise westlicher Rivalen und bedient sich im Ausverkauf bei Saab: Der Staatskonzern kauft Rechte an der Motor- und Getriebetechnik der beiden wichtigsten laufenden Modelle 9-3 und 9-5. Außerdem werden die Produktionsanlagen für das große Saab-Modell 9-5 in Schweden abgebaut und nach China gebracht, wo BAIC-Autos darauf entstehen sollen. Der Kaufpreis blieb geheim.

Für den Rest von Saab - die Markenrechte, die Fabrik im schwedischen Trollhättan und die fertig entwickelte neue Generation des Modells 9-5, die 2010 auf den Markt kommen sollte - ist die Konzernmutter General Motors (GM) in Gesprächen mit weiteren Interessenten, hieß es aus Verhandlungskreisen. Der Verkauf der Produktionsstraße an die Chinesen erleichtere GM die Trennung von Saab, denn dadurch werde der verbliebene Rest billiger. Die an den fünftgrößten chinesischen Autobauer verkaufte Technik gilt als überholt. Das aktuelle Modell 9-5 wurde bereits in den 90er-Jahren entwickelt. Dennoch gilt der veraltete Saab als besser als bisher von chinesischen Autobauern aus eigener Kraft entworfene Autos.

Mit dem Kauf folgt BAIC dem Beispiel des nationalen Kontrahenten Geely, der bei der zum Verkauf stehenden Ford-Tochter Volvo zuschlagen möchte.