München. Die Deutsche Bahn schickt alle ihre Intercity-Express-Züge zur Reparatur in die Werkstätten. Das Projekt mit dem Namen "ReSET 2010" soll Mitte Januar starten und bis Anfang März dauern, sagte ein Bahnsprecher. "Wir machen eine Frühjahrinspektion außerhalb der Hauptreisezeit. Die Kunden sollen so gut wie nichts davon mitbekommen", sagte der Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des "Focus".

In den Werkstätten würden defekte Türen, Toiletten und Klimaanlagen repariert sowie Schönheitsreparaturen vorgenommen. Zu der Darstellung des "Focus", wonach derzeit ein Wartungsstau bestehe, sagte der Sprecher: "Es kann schon sein, dass es teilweise einen Wartungsstau gibt."

Jeder ICE soll laut Bahn für bis zu zwei Tage in der Werkstatt überholt werden. Einige der Züge könnten in dieser Zeit durch die weniger komfortablen Intercity-Züge (IC) ersetzt werden. Auf manchen Strecken sollen auch aneinander gekoppelte Doppelzüge getrennt werden und als Einzelzüge fahren. Dem "Focus" zufolge hat die Bahn für die Mitarbeiter in den Werkstätten für die Zeit vom 11. Januar bis zum 12. März eine Urlaubssperre verhängt.

Derweil berichtet der "Tagesspiegel", dass die Bahn in den kommenden fünf Jahren rund 14 000 Stellen im gesamten Konzern abbauen wolle. Das sehe die Mittelfristplanung des Unternehmens vor, die der Aufsichtsrat vergangene Woche zur Kenntnis genommen habe. Ein Mitglied des Aufsichtsrats sagte der Zeitung, die Zahl von 14 000 Stellen sei nicht außergewöhnlich hoch. In der Vergangenheit habe die Bahn zum Teil über mehrere Jahre hinweg jeweils 10 000 Arbeitsplätze gestrichen. Bis Ende 2010 seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.