Flächendeckend geriet der deutsche Schiffbau 2008 und 2009 in Existenznot, von den Emder Nordseewerken im Nordwesten bis zur Peene-Werft in Wolgast nahe der polnischen Grenze. Ursache dafür war nicht allein die Stornierung vieler Aufträge angesichts der Weltwirtschaftskrise. Verschärft wurde die Lage durch Schwächen vieler Werften, die der zurückliegende Auftragsboom überdeckt hatte.

Zu wenig Eigenkapital und veraltete Managementmethoden trugen dazu bei, dass eine Reihe von Unternehmen insolvent wurden, neben der Kieler Lindenau-Werft unter anderem auch SSW in Bremerhaven, Cassens in Emden oder die ehemaligen Wadan-Werften in Wismar und Rostock. Deutschlands älteste Werft Sietas in Hamburg entging dem Insolvenzverfahren nur knapp. Auch die Bremer Hegemann-Gruppe mit ihren Werften in Berne, Stralsund und Wolgast ist angeschlagen. Das Unternehmen streicht 600 von 2000 Stellen und braucht erneut staatliche Kredite.

Nach den Nordseewerken in Emden und der Meyer Werft in Papenburg beschreibt das Abendblatt in dieser Folge seiner Reportagereihe die Kieler Lindenau-Werft.