München. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat in der Affäre um Schmiergeldzahlungen an Kunden ein dickes Bußgeld aufgebrummt bekommen. MAN willigte ein, mehr als 150 Millionen Euro zu zahlen. Gut sieben Monate nach Aufflammen des Korruptionsskandals ist die Affäre für MAN damit zumindest juristisch ausgestanden. Die Ermittlungen gegen die einzelnen Mitarbeiter dauern aber an. Am heutigen Freitag beschäftigt sich auch der Aufsichtsrat von MAN nochmals mit der Affäre. An der Börse verloren MAN-Aktien bis zum frühen Nachmittag 0,7 Prozent an Wert und sanken auf 52,15 Euro.

MAN erhielt zwei Bußgeldbescheide in Höhe von jeweils 75,3 Millionen Euro. Den einen verhängte das Landgericht München I gegen MAN Turbo, den anderen die Staatsanwaltschaft München I gegen MAN Nutzfahrzeuge. Fällig wird diese Summe dem Vernehmen nach noch in diesem Jahr. MAN hat nach eigenen Angaben keine Rechtsmittel gegen die Bescheide eingelegt. Sie sind damit rechtskräftig. "Damit sind die Ermittlungen gegen Gesellschaften des MAN-Konzerns wegen des Verdachts von zurechenbaren Korruptionshandlungen im Zeitraum von 2002 bis 2009 beendet", teilte der Konzern mit.

Mit den Bußgeldbescheiden ist zwar das Unternehmen MAN aus dem Schneider, nicht aber die Verantwortlichen für die Schmiergeldzahlungen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte auf Anfrage, es werde weiter gegen rund 100 Beschuldigte ermittelt.