Madrid. Nach Griechenland könnte nun auch Spanien massive Verschuldungsprobleme bekommen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S & P) hat Spanien gestern mit einer möglichen Herabstufung der Kreditwürdigkeit gedroht. Sie bewertete die Aussichten des südeuropäischen Landes als "negativ". Bisher hatte S & P die finanziellen Perspektiven in Spanien als "stabil" eingestuft.

Die Agentur hatte vor einem Jahr bereits die langfristige Bonität des Landes von der besten Stufe "AAA" auf die zweitbeste "AA+" herabgesetzt. Die anderen großen Agenturen Fitch und Moody's ließen Spanien dagegen in der Gruppe der Länder mit bester Kreditwürdigkeit.

S & P wies darauf hin, dass die Staatsverschuldung in Spanien 2010 auf 67 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen werde. Zudem würden die Iberer länger mit einer schwachen Konjunktur zu kämpfen haben als andere Länder. Dies werde auch zu einer Verschlechterung der Staatsfinanzen führen.

Die spanische Regierung reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung von S & P. Für eine Einstufung der Aussichten als "negativ" gebe es keinen Anlass, hieß es im Madrider Wirtschafts- und Finanzministerium. Es bestehe kein Anlass zur Sorge.

Die Entscheidung von S & P wirkte sich - zusammen mit den anhaltenden Sorgen um die Verschuldung von Griechenland bis Dubai - negativ auf die Börsen aus. Auch die deutschen Wertpapiermärkte verloren weiter an Boden.