München. Der Elektrokonzern Siemens macht sich nach einem Milliardenverlust im vierten Geschäftsquartal auf eine längere Flaute gefasst. "Insgesamt bleibt das Marktumfeld 2010 herausfordernd", sagte Siemens-Chef Peter Löscher. Zwar sieht er bei der Tochter Osram und in der Industrieautomatisierung Licht am Ende des Tunnels, in anderen Sparten sei aber der Boden noch nicht erreicht. Hinzu dürften weitere Belastungen durch das Joint Venture Nokia Siemens Networks kommen, die auch die Bilanz des Schlussquartals 2008/09 (30. September) verhagelten. Die Konzentration auf Zukunftstechnologien wie umweltfreundliche Produkte werde Siemens aber dabei helfen, die Krise zu meistern.

Das Ergebnis der Sektoren werde im neuen Geschäftsjahr 2009/10 von zuletzt knapp 7,5 Milliarden auf voraussichtlich 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro zurückgehen, erwartet Löscher. Beim Umsatz von 76,7 Milliarden Euro stellt er sich auf ein Minus im mittleren einstelligen Prozentbereich ein. "Um die Geschäfte nachhaltig zu sichern, die von der Krise besonders betroffen sind, führen wir notwendige Maßnahmen konsequent fort." Zuletzt waren wegen der Konjunkturflaute die Sorgen der Beschäftigten vor einem weiteren Stellenabbau gewachsen. Löscher trat dem aber erneut entgegen: "Bei Siemens gibt es kein konzernweites Restrukturierungsprogramm für das Jahr 2010, und das brauchen wir auch nicht."