Wird der Hamburger Türkei-Reiseveranstalter Öger Tours verkauft? Nein, sagt der Chef. An dem Gerücht sei überhaupt nichts dran.

Hamburg. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge will Europas zweitgrößter Reisekonzern Thomas Cook den Konkurrenten übernehmen. Die Unternehmen verhandelten bereits über Details, so die Zeitung. "An der Meldung ist nichts dran", dementiert hingegen Öger-Tours-Chef und Inhaber Vural Öger den Bericht im Gespräch mit dem Abendblatt. "Es gibt keine Gespräche", sagte er.

Bezüglich des Themas Verkaufsverhandlungen ist Öger ein gebranntes Kind. Erst vor rund einem Jahr hatte er versucht, sein Unternehmen mit rund 770 Millionen Euro Jahresumsatz an den russischen Oligarchen Alexander Lebedew zu verkaufen. Obwohl es bereits einen notariellen Vertrag gab, ließ der Russe nach Angaben des Firmengründers zweimal eine Zahlungsfrist verstreichen. Öger Tours blieb in Familienbesitz.

Bei Thomas Cook gab man sich einsilbig. "Zu Spekulationen äußern wir uns nicht", sagte eine Unternehmenssprecherin dem Abendblatt. Allerdings ist die frühere Tochter der inzwischen insolventen Karstadt-Mutter Arcandor offenbar auf Einkaufstour. Mit der Übernahme des sechstgrößten deutschen Reiseveranstalters Öger könnte Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa seine Ankündigung wahrmachen, die Konzentration der Anbieter auch in Deutschland voranzutreiben. Erst Anfang der Woche hatte er gesagt, da Deutschland der größte Markt in Europa ist, sei es für das Unternehmen "sehr, sehr wichtig", auch hier zu investieren.

Fontenla-Novoa soll unter anderem ein Auge auf den Konkurrenten Rewe Touristik geworden haben. "Eine echte Konsolidierung kann es nur zwischen uns und Rewe geben", hatte der Chef von Thomas Cook noch vor Kurzem gesagt.