Frankfurt. Die Autobranche erwartet im Jahr 2010 einen massiven Rückgang der Neuzulassungen in Deutschland. Nur noch 2,75 bis drei Millionen Pkw dürften neu angemeldet werden, sagte der Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, gestern in Frankfurt. Das läge noch unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,1 Millionen Autos. Die von der Abwrackprämie befeuerte Prognose für 2009 liegt bei nunmehr 3,8 Millionen Fahrzeugen.

Zuletzt hatte es mit 3,76 Millionen neu zugelassenen Pkw im Jahr 2002 so starke Autoverkäufe gegeben. Hoffnung für 2010 macht den deutschen Konzernen das Auslandsgeschäft. Nach Einschätzung des VDA dürfte der Weltmarkt im kommenden Jahr um ein bis drei Prozent zulegen, nach einem Minus von fünf Prozent 2009.

In Deutschland erreichte der Pkw-Markt bis November dieses Jahres eine Absatzsteigerung um 25 Prozent auf 3,59 Millionen Fahrzeuge. Allein im November wurden knapp 280 000 Wagen neu angemeldet, ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das Neuzulassungsergebnis werde noch durch die Verkäufe der Vormonate geprägt, hieß es.

Von der Abwrackprämie profitierten im November zwar vor allem die ausländischen Hersteller, allerdings legten laut Kraftfahrt-Bundesamt auch alle deutschen Hersteller bis auf BMW zu. Dabei verbuchten Opel (+ 41,1 Prozent) und VW (+ 35,2 Prozent) die höchsten Zugewinne. Die Wolfsburger kündigten gestern nach 44 Sonderschichten in diesem Jahr für das erste Quartal 2010 sechs zusätzliche Extraarbeitseinsätze an.