Essen. Nach dem schwärzesten Jahr der Firmengeschichte will ThyssenKrupp mit einem drastischen Sparprogramm rasch wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Durch Firmenverkäufe und Stellenabbau werde sich die Zahl der Beschäftigten im laufenden Geschäftsjahr um 20 000 auf rund 167 000 reduzieren, sagte Konzernchef Ekkehard Schulz bei der Jahresbilanz 2008/2009 am Freitag in Essen. Der größte deutsche Stahlkonzern hat nach Steuern einen Nettoverlust von knapp 1,9 Milliarden Euro (siehe auch Grafik) verbucht. Dennoch sollen 139 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Der Hauptversammlung im Januar soll vorgeschlagen werden, eine Dividende von 30 Cent je Anteilsschein zu zahlen. Der Aufsichtsrat habe einem entsprechenden Vorschlag zugestimmt. Die Aktie legte um zwei Prozent auf 24,47 Euro zu. ThyssenKrupp habe bereits in der Vergangenheit Wert darauf gelegt, dass die Anleger kontinuierlich Dividenden erhielten, so Schulz. In guten Jahren seien die Ausschüttungen moderat ausgefallen, dafür könnten die Aktionäre nun auch in der Krise profitieren. Eine solche Dividendenpolitik sei im Interesse aller Aktionäre. Schulz: "Gerade für Kleinanleger stellt die Dividendenzahlung und deren Regelmäßigkeit ein wichtiges Anlagekriterium dar."

Der größte Teil der Mitarbeiterreduzierung beruhe auf Firmenverkäufen, doch sollen auch 5000 Stellen gestrichen werden - einvernehmlich mit den Arbeitnehmervertretern, sagte Schulz. Eine rasche Konjunkturerholung erwartet er nicht: "Das Niveau von 2008 wird aus unserer Sicht frühestens im Jahr 2012 wieder erreicht." Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Schulz mit einem Ergebnis vor Steuern in niedriger dreistelliger Millionenhöhe.