Oxford/Tel Aviv. Nach dem Einstieg von Finanzinvestoren fühlt sich das Internet-Netzwerk Twitter stark genug für große Pläne. Mitbegründer Biz Stone nimmt sowohl einen Börsengang des drei Jahre alten Unternehmens ins Visier als auch weitere Übernahmen. Vom kommenden Jahr an, glaubt er, wird der Online-Kommunikationsdienst Geld abwerfen. Dann will Twitter in seinen 140-Zeichen-Nachrichten auch Werbung ermöglichen.

Stone will Twitter, bei dem im September der Fondsgigant T. Rowe Price und die Beteiligungsfirma Insight Venture Partners mit angeblichen 100 Millionen Dollar eingestiegen ist, langfristig unabhängig halten. Es stehe kein Verkauf zur Diskussion. "Wir wollen eine Firma aufbauen, die es lange Zeit geben wird. Wenn das nur durch einen Börsengang geht, dann machen wir das. Gibt es aber eine andere Möglichkeit, ist das auch großartig." Demnach ist Twitter "definitiv interessiert" an Zukäufen. Schließlich sei der Kauf der Suchmaschine Summize 2008 eine gute Entscheidung gewesen.

Zudem will Twitter in andere Sprachräume expandieren. In der nächsten Welle nehme der Dienst "Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch" in Angriff. "Wenn das gut funktioniert, werden wir noch mehr Sprachen einführen", sagte Stone. Auf dem sozialen Netzwerk Twitter können User - dazu zählt auch US-Präsident Barack Obama - gratis eine unbegrenzte Zahl von Kurznachrichten an eine Gruppe von Anhängern ("Follower") verschicken.