Hamburg. Die PSD Bank Nord baut das Geschäft mit Baufinanzierungen weiter aus. "In diesem Jahr erwarten wir eine Steigerung von 25 Prozent", sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Jurgeit im Abendblatt-Gespräch. Für das Gesamtjahr rechnet er mit Neuzusagen bei Baufinanzierungen von mehr als 200 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden 160 Millionen Euro erreicht.

Da die Genossenschaftsbank in Norddeutschland nur mit fünf Filialen, unter anderem in Hamburg, vertreten ist, setzt Jurgeit auf das Internet. "Schon die Hälfte der Baufinanzierungen holen wir über diesen Vertriebsweg." Nachdem bisher die Internet-Plattformen Interhyp und Planet-Home genutzt werden, geht die Bankengruppe Anfang nächsten Jahres einen weiteren Schritt. Elf von 15 PSD-Banken arbeiten mit der Vermittlerplattform Europace zusammen. Hier haben nicht Endverbraucher Zugang, sondern Vermittler, die für ihre Kunden aus einem umfangreichen Angebot an Finanzprodukten auswählen wollen. Über 40 große Vertriebsplattformen sind angeschlossen. "Das ermöglicht uns einen Zugang zu einem völlig neuen Marktplatz mit Kunden, die wir sonst nicht erreichen", sagt Jurgeit. Die Kunden wollen eine schnelle Kreditentscheidung, was durch eine elektronische Antragstellung erleichtert wird. Neben Baufinanzierungen sollen auf dieser Plattform auch andere Angebote wie der Ratenkredit der PSD Bank Nord angeboten werden.

Die Bank mit einer Bilanzsumme von 1,7 Milliarden Euro und 170 Mitarbeitern verfolge ein stabiles Geschäftsmodell, was sich in der Finanzkrise ausgezahlt habe. "Wir sind nicht vom Kapitalmarkt abhängig, sondern refinanzieren uns komplett aus Kundeneinlagen, die über 500 Millionen Euro ausmachen", sagt Jurgeit. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. "Das ermöglicht uns, den Mitgliedern auf ihre Genossenschaftsanteile eine Dividende von 6,4 Prozent zu zahlen."