Norderstedt. Der Norderstedter Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson will 170 Arbeitsplätze aus der Produktion und benachbarten Bereichen wie Qualitätskontrolle und Werkstatt streichen. Dies erfuhren gestern der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG BCE vom Management. Die betroffenen Produktionsbereiche sollen nach Mexiko verlegt werden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in Norderstedt 2300 Mitarbeiter.

Der Betriebsratsvorsitzende Ayhan Öztürk sieht seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: "Dies ist eine ganz üble Salamitaktik des Unternehmens, Scheibe für Scheibe gehen die Arbeitsplätze verloren. Das Management hat in diesem Zusammenhang bereits weitere Projekte angekündigt, sodass wir die jetzige Welle nur als erste von mehreren betrachten müssen. Deswegen ist jetzt Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz angesagt."

"Ich fordere die lokale und die Landespolitik sowie die Verwaltung auf, ihren Einfluss geltend zu machen, dass es nicht zu den Stellenstreichungen kommt", sagte Jan Eulen, Bezirksleiter IG BCE Hamburg. Heute um 6.30 Uhr wird es vor dem Werkstor eine Protestkundgebung geben. Eulen: "Die Lage ist richtig ernst."