Berlin. Briefe innerhalb Deutschlands werden bei der Deutschen Post auch im nächsten Jahr nicht teurer. Preiserhöhungen gebe es nur bei sehr wenigen Sendungen ins Ausland, teilten die Bundesnetzagentur und die Post gestern mit. "Damit sind die Preise seit zwölf Jahren nicht erhöht worden", sagte Netzagentur-Chef Matthias Kurth.

Ein Standardbrief innerhalb Deutschlands kostet damit weiterhin 55 Cent, eine Postkarte 45 Cent. Teurer wird der sogenannte Großbrief Europa bis 500 Gramm. Dieser kostet vom nächsten Jahr an 3,40 Euro statt 3,00 Euro. Wer einen Brief oder ein Paket per Nachnahme ins Ausland schicken will, muss dafür künftig 4,00 Euro statt 3,45 Euro zahlen.

Die Post will mit dieser Entscheidung "ein deutliches Zeichen für Preisstabilität" geben, begründete das Unternehmen.

Die Deutsche Post ist auch in diesem Jahr trotz der Anfang 2008 erfolgten völligen Öffnung des Briefmarkts weiter unangefochtener Marktführer. Rund neun von zehn Briefen werden von dem Konzern befördert.

Allerdings soll der Steuervorteil der Deutschen Post gegenüber Konkurrenten zur Mitte des Jahres deutlich zusammengestrichen werden. Der Referentenentwurf für eine entsprechende Gesetzesänderung aus dem Finanzministerium sieht vor, dass auch andere Anbieter von Postdiensten vom 1. Juli 2010 an von der Mehrwertsteuerbefreiung profitieren können.

Zugleich sollen dann viele Postleistungen, die bei der Deutschen Post bislang steuerbegünstigt waren, voll der Mehrwertsteuer unterliegen. Mit den neuen Gesetzesplänen, mit denen EU-Vorgaben umgesetzt werden, soll die seit Langem umstrittene Sonderbehandlung der Deutschen Post bei der Umsatzsteuer ihr Ende finden.