Hamburg. Die Welle der Firmenpleiten dürfte in Hamburg im nächsten Jahr ihren Höhepunkt erreichen: Einer Prognose des Kreditversicherers Euler Hermes zufolge steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 9,8 Prozent auf 900 Fälle.

Bereits in diesem Jahr wird sie demnach um 27,5 Prozent auf 820 Pleiten zulegen. Dabei rage die Industrie mit einem Plus von 50 Prozent heraus, gefolgt vom Handel (plus 31 Prozent) und den Dienstleistungen (plus 28 Prozent). Absolut gesehen betreffen die meisten Firmenzusammenbrüche (geschätzt 490) aber die Dienstleistungsbranche.

Ein historisches Hoch wird mit den Prognosezahlen für 2010 jedoch nicht erreicht: Im Jahr 2003 rutschten 1010 Firmen in Hamburg in die Insolvenz, im Jahr darauf waren es immerhin noch 896.

Im Ländervergleich steht Hamburg vergleichsweise gut da: In der Hansestadt kommt es der Prognose zufolge im Jahr 2009 zu 96 Pleiten je 10 000 Unternehmen. Im Bundesschnitt sind es 108. Am Ende der Skala liegt Nordrhein-Westfalen mit 166 Insolvenzen je 10 000 Firmen.

Für Deutschland rechnet Euler Hermes mit einem Anstieg der Unternehmenszusammenbrüche in diesem Jahr um mehr als 15 Prozent auf 33 800 Fälle. Wegen etlicher Großpleiten erreichten die Forderungsausfälle mit 51,8 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Für 2010 erwarten die Kreditexperten sogar 36 900 Firmeninsolvenzen, das wäre eine Zunahme um 9,2 Prozent.