Der Unternehmer Dirk Block erwartet für 2009 einen Rekordumsatz und will jährlich zwei neue Steakhäuser eröffnen.

Hamburg. Er sitzt mit dem Rücken zum Restaurant am Gänsemarkt. Ausnahmsweise. Denn Dirk Block hat gern alles, was in den Steakhäusern der familieneigenen Block-House-Kette vor sich geht, im Blick. Der 34-Jährige ist als Vorstand der Block Gruppe nicht nur für die Restaurants zuständig, sondern für das gesamte Unternehmen. Dirk Block ist als einziges von den drei Kindern des Hamburger Unternehmerehepaares Block in der vor 41 Jahren gegründeten Familienfirma aktiv. Und dort will er das Wachstumstempo steigern. In Basel wurde von einem Franchisenehmer gerade das 41. Block House eröffnet - und damit das erste in der Schweiz.

Künftig kann sich Dirk Block jedes Jahr im Schnitt zwei weitere Betriebe vorstellen. Sie werden entweder von dem Unternehmen Block House Restaurant Betriebe eröffnet, das derzeit 34 der 41 Häuser betreibt, oder von Franchisepartnern. "Wir selbst planen derzeit zwei weitere Restaurants in Berlin, je ein zusätzliches in München und Frankfurt sowie erstmals Betriebe in Dresden und Leipzig", sagt Block. Zudem sind Betriebe in Großbritannien geplant. "Den ersten Laden in London würden wir selbst eröffnen, danach arbeiten wir auf der Insel mit Franchisenehmern." Mit Partnern verhandelt Block auch über zwei weitere Betriebe in Spanien, einen zusätzlichen in Athen sowie über ein Restaurant in Lissabon. Dort gibt es bereits ein Block House. Gegründet wurde es von einem früheren Betriebsleiter des Hamburger Unternehmens.

Die Finanzmarktkrise macht sich bei dem Steakrestaurantbetreiber kaum bemerkbar. "Wir werden in diesem Jahr mit rund 220 Millionen Euro fünf Prozent mehr Umsatz machen als 2008. Damit haben wir nicht nur die höchsten Erlöse in unserer Geschichte, sondern auch das erfolgreichste Jahr", sagte Block. Die Umsatzrendite liege bei rund fünf Prozent. 90 Millionen Euro tragen die Restaurants zum Umsatz in diesem Jahr bei. Zwar hat das Unternehmen auf bestehender Fläche 0,2 Prozent weniger Gäste verzeichnet, aber die neue Filiale am Jungfernstieg hat dies mehr als ausgeglichen und für ein Umsatzplus von vier Millionen Euro gesorgt.

Nicht nur die Restaurants, sondern auch andere Bereiche des Konzerns wie das Hotel Grand Elysée oder die Block Menü, die europaweit 1300 Kunden aus der Gastronomie mit kompletten Gerichten, aber auch Saucen, Fonds und natürlich Fleisch beliefert, haben zum Wachstum beigetragen. Auch die Sparte Block House Foods, die unter anderem den Einzelhandel als Kunde hat, sei gewachsen. Dirk Block will diesen Bereich ausbauen und an noch mehr Händler zum Beispiel Fleisch aus der firmeneigenen Schlachterei liefern. Im Norden Deutschlands hat die Supermarktkette Famila Steaks von Block. "In Nordrhein-Westfalen beliefern wir seit März 800 Supermärkte mit unserem Fleisch und anderen Produkten", sagt der Unternehmer.

Um das Geschäft auszubauen, entwickelt Block derzeit ein Kühlmöbel, also eine Fläche, auf der die gesamte Produktpalette von Block House präsentiert werden kann. Herzstück ist ein Kühlbereich für das Fleisch, rechts und links davon sollen weitere Angebote präsentiert werden. "Wenn heute ein Kunde Sauce, ein Gewürz und vielleicht noch Sour Cream von uns kaufen will, muss er durch das gesamte Geschäft gehen. Bei einer Block-Bildung findet er alles an einer Stelle", so der Unternehmer, der fest davon überzeugt ist, dass es künftig nicht nur in Kaufhäusern, sondern auch in Supermärkten sogenannte Shop-in-Shop-Konzepte geben wird, also Flächen, auf denen Hersteller ihre Produkte präsentieren.

Gegründet wurde die Block-House-Gruppe 1968 mit einem Restaurant in der Dorotheenstraße. Da im Block House jedes Steak ein und dasselbe Gewicht haben soll, entstehen Abschnitte, damit aus 210 Gramm das 180 Gramm schwere Rumsteak wird, das auf der Speisekarte angeboten wird. "Dieses Fleisch hat beste Qualität", sagt Block. "Daraus produzieren wir dann die Burger für unsere Jim Block Restaurants." Vier Betriebe gibt es bereits, der fünfte ist im Bau im ehemaligen Abendroth's in Othmarschen, der sechste ist geplant. "Jim Block wird in Zukunft mehr Filialen im Jahr eröffnen als die Block Houses", so der Unternehmer.


Etwa schleppend geht das derzeit größte Projekt des Unternehmens an den Landungsbrücken voran. Block will das ehemalige Pupasch-Lokal an den Landungsbrücken zum Brauhaus umbauen. "Doch das Gebäude muss erst durch die Stadt saniert werden", so Block. Die Eröffnung könnte sich damit bis zum letzten Quartal 2010 hinziehen - und Block übt sich in Geduld.