Wiesbaden. Die Verbraucher in Deutschland können sich über stabile Preise freuen. Im Oktober lag die Inflationsrate bei null Prozent. Grund dafür waren vor allem die gesunkenen Preise für Energie und Lebensmittel, die vor einem Jahr noch deutlich höher lagen, berichtete gestern das Statistische Bundesamt. Sie glichen Preiserhöhungen in anderen Lebensbereichen aus. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,1 Prozent.

Allein Heizöl verbilligte sich um 25,1 Prozent, Gas um 19,1 Prozent, Diesel um 13 Prozent sowie Benzin um 3,7 Prozent. Aber auch die Preise für Lebensmittel sanken im Schnitt um 3,4 Prozent. Vor allem Gemüse und Milchprodukte wurden günstiger. So kostete Quark 25,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, ein Liter H-Milch 21,6 Prozent. Preistreiber waren unterdessen PC-Software, die sich um 44,5 Prozent verteuerte oder Bügeleisen, die um 11,9 Prozent teurer verkauft wurden.

Der monatelange Preisrutsch könnte jedoch bald gestoppt werden. Bereits zum Jahresende dürfte die Inflationsrate wieder auf etwa ein Prozent ansteigen, sind Volkswirte überzeugt. Die enormen Preissenkungen im Herbst 2008 werden dann durch die derzeit ansteigenden Ölpreise wieder überholt und dürften die Vorjahreswerte bald überholen.

Die aktuelle Inflationsrate liegt jedenfalls weit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent. Von dieser Entwicklung haben alle profitiert, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): "Der Preisverfall des Rohstoffs Öl hat die Deutschen 2009 um etwa 25 Milliarden Euro entlastet."