Berlin. Trotz des steigenden Euro-Kurses bringen Industrie und Außenhandel die deutsche Wirtschaft in Schwung. Die deutschen Exporteure setzten im September 3,8 Prozent mehr im Ausland ab als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Das war das zweitstärkste Plus der vergangenen drei Jahre. Zugleich steigerten Industrie, Bauwirtschaft und Energiebranche die Produktion um 2,7 Prozent.

Die exportabhängige Industrie meldet seit sieben Monaten steigende Aufträge. "Besonders in China und dem arabischen Raum steigt die Nachfrage nach deutschen Waren", sagte Axel Nitschke vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Vor allem Maschinen und Fahrzeuge seien gefragt. "Es gibt Regionen in der Welt, in denen wieder investiert wird - davon profitieren wir."

Als Hoffnungszeichen gilt auch der Anstieg der Einfuhren um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Deutsche Firmen decken sich so mit Rohstoffen und Vorprodukten ein, um wieder mehr herzustellen.

Sorgen macht aber der hohe Euro-Kurs, der Ausfuhren in den Dollar-Raum verteuert. Für das Gesamtjahr erwartet der Branchenverband BGA noch ein Minus von 18 Prozent. "Es ist noch ein weiter Weg zurück zu alten Exporterfolgen", sagte BGA-Präsident Anton Börner. Im September war das Exportvolumen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit rund 70 Milliarden Euro um 18,8 Prozent schwächer.