SinnerSchrader steigerte nicht nur seinen Umsatz um 14,5 Prozent auf 27,7 Millionen Euro, auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs.

Hamburg. In jeder Krise liegt eine Chance: Nach dieser Devise hat Matthias Schrader, Vorstandschef der SinnerSchrader AG, seine Internetagentur bislang erfolgreich durch die Rezession gebracht. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr von September 2008 bis August 2009 steigerte SinnerSchrader nicht nur seinen Umsatz um 14,5 Prozent auf 27,7 Millionen Euro, sondern wuchs auch in anderen Bereichen. Dank mehrerer Zukäufe stieg die Zahl der Mitarbeiter um 38 auf nun 280 Beschäftigte.

"Nach dem Ausbruch der Finanzkrise haben wir uns aktiv am Markt umgesehen", sagte Schrader gestern bei der Präsentation der Geschäftszahlen in Ottensen. So kaufte das börsennotierte Unternehmen, das Internetdienste für Kunden wie die Deutsche Bank, Tchibo oder Otto anbietet, in diesem Jahr drei kleinere Online-Mediaagenturen hinzu.

Die Investitionen in Höhe von einer Million Euro haben den Gewinn zwar auf 1,4 Millionen Euro gedrückt, sollen sich nach den Plänen der selbst ernannten "Pioniere im E-Commerce" aber auszahlen: Mit der neuen Tochter Nextcommerce, die den kompletten Betrieb von Internetshops bietet, geht SinnerSchrader neue Wege. "Viele Marken versuchen derzeit, neue Vertriebswege für sich zu erschließen", sagte Schrader. "Gerade in der Krise sehen wir einen Bedarf für Outsourcing-Modelle." Das Konzept: Die IT-Dienstleister bauen für eine Marke ein Portal auf, präsentieren dort eigenständig deren Produkte, wickeln Kundenanfragen, Verkauf und Versand ab und werden dafür am Umsatz beteiligt. "Diese unternehmerische Verantwortung macht das Geschäft zwar risikoreicher, aber auch ertragreicher", so Thomas Dyckhoff, Finanzvorstand von SinnerSchrader. "Wir sind zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr weitere Kunden für das neue Modell gewinnen können."