In Deutschland könnten schon bald wieder zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen. Durch den anspringenden Export könnten von 2011 bis 2015 in den Wachstumsbranchen insgesamt fast 1,8 Millionen Jobs angeboten werden.

Berlin. Dies geht aus einer Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney hervor. Zuvor werde die Krise die deutsche Wirtschaft aber empfindlich treffen. Jedem zehnten deutschen Unternehmen drohe die Insolvenz, berichtet die "Welt am Sonntag"

"Viele Dienstleister wachsen und werden auch in den kommenden Jahren wachsen, weil Unternehmen Tätigkeiten extern erledigen lassen, die sie bisher im eigenen Haus erledigt haben", sagte Joachim von Hoyningen-Huene von A.T. Kearney der Zeitung. Dazu gehörten Marketing, IT, Personalvermittlung sowie Forschung und Entwicklung. Den Dienstleistern gehe es gut, wenn der Export floriere. "Starke Industrieunternehmen sind die Basis für das Wachstum bei den Dienstleistungen."

Bis 2015 sollen in der Dienstleistungsbranche bis zu eine Million Jobs entstehen. In den Wachstumsbranchen Telekommunikation, Elektrotechnik, Transport und Logistik, Gesundheitswesen, Touristik und Maschinenbau erwartet A.T. Kearney bis zu 854 000 neue Stellen.

In diesem Jahr rechnet A.T. Kearney allerdings zunächst mit 33 000 bis 35 000 Pleiten, 2010 könne die Zahl sogar auf den Höchstwert von 40 000 schnellen. Über alle Branchen hinweg werden laut der Unternehmensberatung die Gewinne 2009 um fast ein Viertel einbrechen. Allein bei den 100 größten Unternehmen Deutschlands könnten die Gewinne um bis zu 30 Milliarden Euro sinken.

Durch die Krise werden zunächst bis zu 1,3 Millionen Jobs verloren gehen, schätzt A.T. Kearney. Besonders betroffen seien Arbeitnehmer in der exportorientierten Industrie: So sollen im Automobilbau, der Elektrotechnik, dem Maschinenbau und der Metallindustrie zwischen 635 000 und 765 000 Jobs verschwinden.