Die Schweinegrippe dürfte Deutschland einer Studie zufolge wirtschaftlich weniger hart treffen als vielfach befürchtet.

Berlin. Nach Berechnungen des Versicherungskonzerns Allianz und des Essener RWI-Instituts könnte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei einem relativ milden Verlauf des Grippeausbruchs um 0,4 Prozent verringern. Somit würden der deutschen Wirtschaft bei rund zwölf Millionen Erkrankten Schäden in Höhe von knapp zehn Milliarden Euro entstehen. "Verglichen mit den staatlichen Rettungspaketen zur Krisenbewältigung ein moderater Haushaltsposten", heißt es in der gestern vorgestellten Studie.

Die Schweinegrippe werde der wirtschaftlichen Erholung im Herbst voraussichtlich "keinen allzu herben Dämpfer verpassen". "Tatsache ist, dass die Unternehmen in der aktuellen schwierigen Wirtschaftslage weniger unter der neuen Grippe leiden als im Boom", sagte RWI-Chef Christoph Schmidt. Erst wenn jeder zweite Deutsche erkrankt, summieren sich die Kosten laut Studie auf rund 40 Milliarden Euro - dies entspricht rund 1,6 Prozent des BIP. Von diesem Horrorszenario ist Deutschland mit derzeit rund 25 000 Erkrankungsfällen und drei Todesfällen jedoch noch weit entfernt.