Eine waschechte Unternehmerfrisur hat er schon seit Jahren: lässig nach hinten gekämmtes, lockiges Haar. Jetzt hat der 28-Jährige auch endlich das passende Unternehmen.

Mit seinem großen Bruder Moritz und drei Freunden hat Anton Pagendarm in Hamburg gerade die neue Mobilfunk-Discountmarke Speach gestartet, der Experten in einem umkämpften Markt einige Erfolgschancen einräumen. "Früher haben wir uns gegenseitig geärgert, jetzt sind mein Bruder und ich ein unschlagbares Team", sagt Pagendarm.

Dass er ein umtriebiger Geist ist, beweist der gebürtige Hamburger seit Jugendtagen. Nach dem Abitur an einem Internat segelte er über den Atlantik, hütete drei Monate Kühe in Brasilien, arbeitete im Kindergarten, machte ein BWL-Diplom und kochte nebenbei für Obdachlose. Eine seiner Ideen, ein selbst entworfenes Tragegestell für Pfandflaschen, brachte ihn sogar ins Fernsehen: Beim Ideenwettbewerb von Sat.1 im Juni verpasste er nur knapp den Sieg.

"Dafür habe ich jetzt mehr Zeit für Speach", sagt der frisch gebackene Vertriebsleiter. Und für die Obdachlosen, die er weiterhin zweimal im Monat bekocht. Und für seine Frau Susann, mit der er in Klein Flottbek lebt. Und für seinen Stammhalter Benjamin, der vor knapp einem Jahr auf die Welt gekommen ist. Die pagendarmschen Unternehmer-Gene werden also nicht aussterben.