Google, Yahoo und Microsoft wollen künftig Einträge aus dem Kurznachrichtendienst Twitter in ihre Suchmaschinen einbinden.

Hamburg. Twitter-Nachrichten, sogenannte Tweets, sollen ohne Verzögerung bei der Suche im Netz berücksichtigt werden, wie die drei Konzerne unabhängig voneinander bekannt gaben. Bislang können Googles Suchmaschine oder Microsofts neues Bing die maximal 140 Zeichen langen Tweets aus technischen Gründen noch nicht erfassen. Die Einbindung in die Suchmaschinen könnte es Twitter erstmals ermöglichen, Geld zu verdienen.

Mit der neuen Tweet-Suchoption will Google den Service für seine Nutzer verbessern, indem sich der Umfang der Suche vergrößert. Wer künftig beispielsweise für seinen Skiurlaub Informationen über die Schneeverhältnisse suche, erhalte Tweets von Nutzern, die bereits dort sind, erklärte Google-Vizepräsidentin Marissa Mayer in ihrem Internetblog.

Mit solchen neuen Angeboten will der US-Konzern Google, der bei der Websuche mit Abstand Branchenführer ist, seine Verfolger Yahoo und Microsoft auf Distanz halten. Weltweit nutzen fast 21 Millionen Menschen das 2006 gegründete soziale Netzwerk Twitter, das trotz bislang fehlender Umsätze zu einem attraktiven Geschäftspartner geworden ist. So erhielt das Unternehmen allein im vergangenen Monat ein Risikokapital von rund 100 Millionen Dollar. Der Gesamtwert von Twitter wird derzeit auf etwa eine Milliarde Dollar geschätzt. Einnahmen erhofft sich das Unternehmen durch Werbung auf seiner Seite und die Vergabe von Nutzungsrechten für die gesammelten Daten, sagte Firmenchef Evan Williams in einem Interview mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.