Apple setzt seinen Siegeszug auch mitten in der Wirtschaftskrise fort. Der Technologiegigant übertraf im Sommer dank des Ansturms auf seine Mac-Computer und iPhone-Handys erneut alle Erwartungen - Analysten sprachen von “phänomenalen“ Ergebnissen.

San Francisco. Der Absatz der Computer mit dem angebissenen Apfel stieg im Ende September beendeten Quartal um 17 Prozent auf 3,05 Millionen Exemplare. Neben den Macs konnte sich Apple auf seinen Verkaufsschlager iPhone verlassen. Der Absatz des Multimediahandys stieg um sieben Prozent auf 7,4 Millionen. "Wir sind begeistert, mehr Macs und iPhones als in irgendeinem früheren Quartal verkauft zu haben", sagte Apple-Chef Steve Jobs. Apple habe eine sehr starke Verkaufspalette für Weihnachten und bereite einige großartige Produkte für 2010 vor. Das erste neue Produkt ließ der Konzern gestern an die Öffentlichkeit. "Die iMacs haben jetzt einen noch größeren Bildschirm, sind schneller und werden mit einer völlig neuartigen Computermaus ausgeliefert, die ähnlich wie das iPhone mit Fingergesten bedient werden kann", so Marketingchef Phil Schiller.

Im abgelaufenen Quartal - dem profitabelsten der Firmengeschichte - blieben Apple unterm Strich 1,67 Milliarden Dollar Gewinn oder 1,82 Dollar pro Aktie. Erwartet wurden nur 1,42 Dollar. Vor einem Jahr hatte Apple 1,14 Milliarden Dollar verdient. "Dies sind phänomenale Resultate", sagte Shannon Cross von Cross Research. Brian Marshall von Broadpoint Amtech meinte: "Apple hat mit dem iPhone sicherlich den großartigsten Produktzyklus des Planeten." Die Aktie kletterte auf knapp 203 Dollar - Allzeithoch.

Auch die Geschäfte von Texas Instruments geben Anlass zu Optimismus. Beim Chiphersteller sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr zwar um 15 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro). Der Überschuss ging um vier Prozent auf 538 Millionen Dollar zurück. Dennoch legte die Aktie zu. "Das Quartalsergebnis übertrifft unsere Erwartungen", sagte Chef Rich Templeton, dessen Firma als Konjunkturbarometer für Elektronikhersteller gilt. Das Geschäft mit analogen Chips ziehe deutlich an.

In dieser Woche legen in der Technologiebranche auch noch der Internetkonzern Yahoo, der Onlineversandhandel Amazon und Microsoft Zahlen vor. Der weltgrößte Softwarehersteller erwartet vom neuen Betriebssystem Windows 7, das heute in den Handel kommt, einen Schub.