Mit einem Investitionsvolumen von mehr als 50 Milliarden Euro bis 2030 wird sich die Windkraftindustrie nach Expertenmeinung zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im Norden entwickeln.

Bremerhaven. "Bereits heute sind in der Windindustrie mehr Beschäftigte zu finden als im Schiffbau und der maritimen Industrie", sagte der Leiter des neuen Bremerhavener Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), Hans-Gerd Busmann, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings müsse es Standorten wie Bremerhaven, Cuxhaven und Emden gemeinsam gelingen, Nordwestdeutschland als wettbewerbsfähigen Verbund in Sachen Windkraft auszubauen.

Sowohl der Bau von Windkraftanlagen für den Landbetrieb als auch die Vorbereitungen für die Hochseenutzung der Windenergie haben laut Busmann eine gewaltige wirtschaftliche Entwicklung ausgelöst. "Wer heute die Küste von Emden bis Husum betrachtet, kann nicht anders als überzeugt sein, dass hier etwas Großes entsteht", so Busmann.

Manche Politiker sprechen immer noch von einem Standortwettlauf um die Windindustrie zwischen den großen Hafen- und Industriestädten an der Küste. Busmann indes hält keinen der Standorte für verzichtbar. "Wenn die 5000 vor unserer Küste geplanten Anlagen und die entsprechende Infrastruktur mehrheitlich von Deutschland aus realisiert werden sollen, sind alle drei Standorte an Weser, Ems und Elbe erforderlich", sagte der Institutsleiter. Busmann warnte allerdings davor, die Konkurrenz im Ausland zu unterschätzen.