Internetkonzern will durch Zukäufe und Übernahmen weiter wachsen. Auch der Computerriese IBM legt gute Zahlen vor.

New York. In der IT-Branche mehren sich die Zeichen für einen baldigen Aufschwung. Mit überraschend starken Quartalszahlen haben der Internetriese Google sowie der Computergigant IBM die Hoffnungen auf eine Erholung weiter angeheizt. "Wenngleich viel Unsicherheit über das Tempo der wirtschaftlichen Erholung besteht, glauben wir, dass das Schlimmste der Rezession hinter uns liegt", sagte Google-Konzernchef Eric Schmidt.

Der Suchmaschinenkonzern schlägt sich inmitten der weltweiten Anzeigenkrise blendend und legte im dritten Quartal ein kräftiges Gewinnplus hin: Der Überschuss stieg im Jahresvergleich um 27 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro). Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf rund 5,9 Milliarden Dollar.

Auch IBM-Chef Sam Palmisano hob den Daumen: "Wir sind für 2009 optimistisch." Im dritten Quartal stieg der Überschuss stärker als erwartet um fast 14 Prozent auf mehr als 3,2 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro). Der Umsatz sank unterdessen um sieben Prozent auf 23,6 Milliarden Dollar. IBM gilt wegen seiner breiten Palette von Computern über Software bis hin zu Service als Gradmesser für die IT-Branche. Google verdient wiederum sein Geld überwiegend mit Anzeigen. Der Suchmaschinenriese ist daher ein Barometer für den Internet- und Werbesektor.

Google entpuppt sich weiterhin als Ausnahmeunternehmen. Der Internetgigant wuchs im vergangenen Vierteljahr trotz Wirtschafts- und Finanzkrise so schnell wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Mit dem Erfolg im Rücken will Google nun "alle ein oder zwei Jahre" eine große Firma schlucken, kündigte Konzernchef Schmidt an. "Wir sind offen für Geschäfte, um strategische Übernahmen zu machen - sowohl kleine als auch große." Große Übernahmen würden aber nach streng strategischen Aspekten verfolgt - etwa die Beschleunigung des Umsatzwachstums oder die Erschließung eines wichtigen Kundenkreises, zu dem Google bislang keinen Zugang habe. Große Firmen gäben derzeit wieder mehr Geld für Werbung bei Google aus, auch Verbraucher kauften wieder mehr online ein, sagte Schmidt. Google profitiere dabei auch vom Boom mobiler Geräte - etwa internetfähiger Mobiltelefone: Allein innerhalb eines Quartals nahmen hier die Suchanfragen um 30 Prozent zu. Die beliebte Videoseite YouTube will der Konzern "in nicht allzu ferner Zukunft" profitabel machen.