Die US-amerikanische Edelgeländewagenmarke Hummer wird chinesisch. Der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) verkauft Hummer nach monatelangen Verhandlungen an den Maschinenbauer Sichuan Tengzhong.

New York. Damit übernehmen Chinesen zum ersten Mal eine westliche Automarke. Hummer brachte GM zuletzt Verluste, der Absatz ist angesichts hoher Spritpreise und der Wirtschaftskrise eingebrochen.

Laut US-Medienberichten soll der Kaufpreis bei 150 Millionen Dollar liegen. Dafür bekommen die Chinesen die Markenrechte, die Baupläne für die Modelle und Zugriff auf das Vertriebsnetz. Bis mindestens Mitte 2011 werden die überdimensionalen Geländewagen noch in den Werkshallen von General Motors produziert, möglicherweise auch ein Jahr länger. Das sichere 3000 Arbeitsplätze, hieß es.

Noch fehlt allerdings die Zustimmung der amerikanischen und chinesischen Kartellwächter. Außerdem muss Tengzhong die Regierung in Peking überzeugen, dass die Marke Hummer mittelfristig Profit einfahren kann und auch sparsamere Fahrzeuge produzieren werden können.

Der Kauf von Hummer ist ein weiterer Beleg dafür, wie sich die Gewichte in der globalen Autoproduktion verlagern. Vergangenes Jahr hatte der indische Konzern Tata Motors die Marken Jaguar und Land Rover von Ford gekauft. Derzeit ist der chinesische Hersteller Geely im Bieterwettstreit um die schwedische Ford-Tochter Volvo.