Die Wirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein könnte mit einem blauen Auge durch die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise kommen.

Hamburg. Nach einer Umfrage der Unternehmensverbände liegt die Umsatzerwartung der Firmen lediglich um 3,8 Prozent unter dem Vorjahr, teilte der Dachverband UVNord am Freitag in Hamburg mit. Die erdrutschartigen Umsatzverluste, die noch im Frühjahr und Sommer befürchtet wurden, seien nicht eingetreten.

Es sei allerdings zu früh, von Entwarnung zu sprechen, teilte der UVNord mit; die Krise sei noch nicht vorbei.

"Die mittelständisch geprägte Struktur der Wirtschaft vor allem in Schleswig-Holstein hilft uns", sagte UVNord-Präsident Uli Wachholtz. Gerade in den ländlichen Regionen gingen die Unternehmen sehr verantwortungsbewusst mit ihren Mitarbeitern um. Dennoch ist Schleswig-Holstein etwas stärker vom Umsatzrückgang betroffen als die Metropole Hamburg.

Die Industrie- und Handelskammern von Schleswig-Holstein und Hamburg wollen ihre Zusammenarbeit verstärken, um vor allem die gemeinsame Entwicklung sogenannter Cluster voranzutreiben. Das sagten Frank Horch, Präses der Handelskammer Hamburg, und Margarete Böge, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, am Freitag. Der Begriff Cluster bezeichnet eine Anhäufung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in bestimmten Branchen. Hamburg und Schleswig-Holstein konzentrieren sich auf sieben Wirtschaftszweige: die sogenannte Life-Science-Industrie, deren Kern Unternehmen der Biotechnologie bilden, zudem Logistik, maritime Wirtschaft, Luftfahrt, IT/Medien, Ernährungswirtschaft und erneuerbare Energien.