Gute Nachrichten für die Verbraucher: Das Leben ist in Deutschland im September günstiger geworden. Zum zweiten Mal in diesem Jahr sanken die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Wiesbaden. Die Lebenshaltung wurde um 0,3 Prozent günstiger. Das ist die zweite negative Inflationsrate seit März 1987.

Vor allem im Supermarkt und an der Tankstelle spürten die Verbraucher den Preisrückgang. So wurde wegen des gefallenen Ölpreises Diesel um 20,7 Prozent günstiger, Super um elf Prozent. Durch den von den Discountern ausgelösten Preiskampf im Einzelhandel sanken die Preise für Nahrungsmittel um drei Prozent. Ohne das Einbeziehen von Energie und Nahrungsmitteln hätte die Teuerungsrate bei 1,3 Prozent gelegen. Die Statistiker bestätigten ihre Schätzung vom Monatsende. Im Vergleich zu August sanken die Kosten für Waren und Dienstleistungen um 0,4 Prozent.

Einige Preise stiegen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat aber auch. Tabakwaren wurden um 5,3 Prozent teurer, Pauschalreisen legten um 3,2 Prozent zu. Strom verteuerte sich sogar um 6,1 Prozent. Der Strompreis ist laut Statistikamt seit 2000 nicht mehr gesunken. Grund dafür ist laut Verbraucherschützer und Energieexperten der fehlende Wettbewerb.

Endgültig gebannt sehen die Ökonomen die Gefahr einer Deflation, also einer Spirale aus dauerhaft sinkenden Preisen und konjunktureller Krise, bei der die Verbraucher auf noch billigere Produkte hoffen und ihre Einkäufe aufschieben. Die aktuelle Inflationsrate liegt weit unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank von knapp zwei Prozent. Dieses Niveau soll Preisstabilität ermöglichen, aber keinen Anreiz zum Horten von Bargeld geben.