Ein früherer VW-Manager muss sich seit gestern wegen Korruptionsvorwurfs vor dem Braunschweiger Landgericht verantworten. Insgesamt soll er sich finanzielle Vorteile von mehr als 200 000 Euro verschafft haben.

Braunschweig. Der 53-Jährige bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. "Ich habe keine Straftaten begangen."

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte seine Position bei dem Wolfsburger Autobauer für illegale Geschäfte genutzt hat. Als Leiter der Lackiererei habe er zwei Reinigungsfirmen gegen Geld- und Sachleistungen bei der Auftragsvergabe bevorzugt. Unter anderem habe ihm eines der Unternehmen auf seinen Wunsch hin kostenlos einen Kleinbus zur Verfügung gestellt und ihm später das Fahrzeug für ein Zehntel des Werts verkauft. Die andere Firma gewährte dem Beschuldigten angeblich nicht nur ein Darlehen, das nie zurückgezahlt wurde. Es übernahm auch kostenlos Arbeiten auf der Pferdefarm in Südfrankreich. Auch seine Ehefrau habe laut Anklage profitiert. So sei sie an einen 400-Euro-Job bei einer der Firmen und damit an eine preiswerte Krankenversicherung gekommen, habe dort aber nie arbeiten müssen.