Die Autoindustrie muss sich unter der neuen Bundesregierung auf eine andere Gangart einstellen. Die FDP wird nach Überzeugung von Experten dafür sorgen, dass weniger Subventionen fließen.

Hamburg. Damit erhöht sich der Druck auf die Schlüsselindustrie, den Sparkurs zu verschärfen. "Ich rechne damit, dass wir Ende dieses, Anfang nächsten Jahres in der Autoindustrie einiges an Kündigungen haben werden", sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule Bergisch Gladbach.

Auch unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl müssen die Autobauer nach Meinung von Branchenkennern das Problem zu hoher Kapazitäten angehen. Denn bei klammen Staatskassen wird auf absehbare Zeit keine Regierung mehr in der Lage sein, weitere Gelder in die Ankurbelung der Pkw-Nachfrage zu stecken. Eine Verlängerung der Abwrackprämie hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel ohnehin bereits ausgeschlossen.

Konkrete Auswirkungen könnte die Abwahl der Großen Koalition für den Autobauer Opel haben, mit dessen Rettung sich sowohl CDU als auch SPD während des Wahlkampfs geschmückt haben. "Der Druck auf eine privatwirtschaftliche Lösung wird größer", sagt der Autoexperte Willi Diez.