Das Geschäft mit Kreuzfahrten in deutschen Häfen boomt trotz Wirtschaftskrise. Bei Schiffsanläufen und Passagierzahlen erreichten die Ziele an Nord- und Ostsee in der Saison 2009 mehr als 700 000 Passagiere und zum Teil zweistellige Zuwachsraten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab.

Kiel. Den größten Sprung um 45 Prozent auf 130 000 Passagiere machte dabei Hamburg. Marktführer bleibt Kiel mit 290 000 Kreuzfahrgästen (plus 32 Prozent).

Das Kreuzfahrtgeschäft in Hamburg soll im kommenden Jahr auf mehr als 100 Schiffe und 220 000 Passagiere wachsen. Einen großen Teil wird dazu die Aida-Flotte beitragen, für die in Altona ein neues Terminal zur Verfügung steht. "Der Markt wächst ständig", so Gerd Drossel vom Hamburg Cruise Center.

In Bremerhaven wurden bereits 80 Kreuzfahrtschiffe gezählt, Ende 2009 werden es 86 mit 130 000 Passagieren sein. Ein Jahr zuvor waren es ebenso viele Passagiere bei 95 Abfahrten, 2007 erst 71 Abfahrten mit 75 000 Passagieren. "Das Verhältnis dieser Zahlen zeigt, dass die Schiffe immer größer werden", sagte Veit Hürdler, Geschäftsführer beim Columbus Cruise Center. Hürdler: "Wir sind sehr zufrieden, die Kreuzfahrt boomt trotz Wirtschaftskrise weiter."

In Cuxhaven herrscht angesichts einer negativen Entwicklung schlechte Stimmung. Mehr als 4600 Passagiere auf sieben Schiffen waren 2009 im Hafen zu Gast. Hafenkapitän Knud Wildführ ist nicht zufrieden, denn 2008 verzeichnete die Stadt noch acht Abfertigungen.

"Das war eine sehr erfolgreiche Saison", sagte dagegen Christian Hardt von der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock-Warnemünde. Seit dem 1. Mai zählte der Hafen 114 Anläufe von 30 Schiffen mit 160 000 Passagieren an Bord. "Vor dem Hintergrund der wirtschaftlich angespannten Situation sind wir froh, dass dieser Tourismus weiter funktioniert."