Der Möbelkonzern Ikea hat am Freitag die Herstellung von Billy-Regalen in seinem Traditionswerk in Gardelegen (Sachsen-Anhalt) eingestellt.

Gardelegen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird das Werk aufgrund von Absatzproblemen geschlossen. Die Ikea-Tochter Swedwood hatte bereits zu DDR-Zeiten in Gardelegen mit der Produktion des beliebten Regaltyps begonnen.

Nach Angaben der IG Metall verlieren durch die Schließung des Werkes rund 250 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Der Ikea-Gesamtbetriebsrat forderte das Unternehmen am Freitag auf, für den Erhalt der Arbeitsplätze zu sorgen. Zumindest müsse es aber einen großzügigen Sozialplan geben. Darüber hinaus müsse der Möbelkonzern Mittel für eine Transfergesellschaft oder die Qualifizierung der Betroffenen bereitstellen. Auch der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, sprach sich dafür aus, dass möglichst viele Beschäftigte qualifiziert und weitervermittelt werden.

Wie die Sprecherin von Ikea Deutschland, Sabine Nold, sagte, wurden in Gardelegen vor allem Billy-Regale mit Holzfurnier für den Export hergestellt. Diese Regale aber würden nicht mehr so stark nachgefragt wie in der Vergangenheit. Zudem spüre auch Ikea die weltweite Wirtschaftskrise, unter anderem durch einen allgemeinen Nachfragerückgang in den USA.

Dies habe zu der Entscheidung geführt, das Werk in Gardelegen zu schließen und die Produktion an einen noch zu bestimmenden Ort zu verlagern, sagte Nold. Billy-Regale für den deutschen Markt würden weiterhin auch in Deutschland produziert. Sie würden wie bisher von einem Lieferanten hergestellt, der sich ebenfalls in den neuen Bundesländern befinde.